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August 7, 2014

Nachhaltige Geldanlage – Quo Vadis?

by Detlef Glow.

Auch für das Jahr 2013 konnten die Anbieter nachhaltiger Anlageprodukte einen neuen Rekord bei dem verwalteten Vermögen vermelden.  Und das obwohl das Thema „Nachhaltige Geldanlage“ noch immer nicht bei der Masse der Anleger angekommen ist.   Woran liegt es, dass sich  ein so breit diskutiertes Thema augenscheinlich bei den Investoren nicht endgültig durchsetzen kann? Welche Trends gibt es, die dem Markt für nachhaltige Anlageprodukte zum nächsten Wachstumsschub verhelfen können?

REUTERS/Bob Strong (DENMARK)

REUTERS/Bob Strong (DENMARK)

Zum einen ist es sicherlich so, das nachhaltige Investmentfonds, aufgrund der unterschiedlichen Ausschluss- und Auswahlkriterien, erklärungsbedürftiger sind als andere Produkte. Ein möglicher weiterer Grund dafür das sich nachhaltige Investments bisher nicht bei den Investoren durchgesetzt haben, ist die Tatsache, das viele Anbieter von Investmentfonds das Thema und die entsprechenden Produkte nicht oder nur sehr eingeschränkt vermarkten. Zudem nutzen die meisten Gesellschaften zum Teil sehr unterschiedliche Beschreibungen für ähnliche oder sogar gleiche Sachverhalte, was bei Anlegern und Beratern zu Verwirrung führt.

Um diese Probleme bei dem Vertrieb von nachhaltigen Anlageprodukten zu lösen, müssten sich die Marktteilnehmer in einem ersten Schritt auf einheitliche Begriffe zur Beschreibung ihrer Prozesse einigen und durch gezielte Medienarbeit das Thema nachhaltige Investitionen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zudem sollten die Anlageberater mt einem einheitlichen Ausbildungsprogramm qualifiziert werden, damit diese auch im Bereich der nachhaltigen Geldanlagen eine qualitativ hochwertige Kundenberatung durchführen können.

Wettbewerb der Standorte

Das es sich bei dem Thema nachhaltige Geldanlage trotz der derzeitigen Zurückhaltung der Anleger um ein echtes Wachstumsegment handelt, kann man unter anderem auch daran erkennen, das mit Liechtenstein und Luxembourg zwei der wichtigen internationalen Fondsdomizile damit begonnen haben das Thema spezielle Dienstleistungen für Anbieter und Manager von nachhaltigen Anlageprodukten anzubieten und dies entsprechend als Standortvorteil zu vermarkten.

Diese Initiativen sind zwar grundsätzlich als positiv zu bewerten, denn sie schaffen auf der Ebene der Fondsdomizile, durch die mit diesen Initiativen verbundenen Massnahmen,  ein Umfeld das sich auf den Vertrieb und das Management von nachhaltigen Anlageprodukten fokussiert und dadurch die Akzeptanz dieses Managementansatzes bei den Produktanbietern erhöhen sollte. Allerdings müssen  auf die Ankündigungen auch die entsprechenden Taten folgen, denn nur wenn die Standorte dem Gedanken der nachhaltigkeit auf allen Ebenen umsetzen, werden sie mit ihren Initiativen auch erfolgreich sein.

Durch die Hintertür in den Massenmarkt

Auch wenn es derzeit insgesamt betrachtet  noch nicht so aussieht, als würden nachhaltige Investmentprodukte in der nahen Zukunft von der Mehrzahl der Anleger genutzt werden, gibt es dennoch eine  positive Tendenz zu vermelden. Denn immer mehr Anbieter von Investmentfonds beginnen nachhaltige Aspekte wie zum Beispiel den Ausschluss von Investitionen in Agrarrohstoffe, Kernkraft oder Waffenproduktion in ihren Investmentprozessen berücksichtigen. Durch die Integration dieser einfachen Kriterien aus dem Bereich des nachhaltigen Investierens, den sogenannten Asset Overlays,  wird die Berücksichtigung von nachhaltigen Anlagekriterien bei der Geldanlage immer mehr zum Standard und erreicht so den Massenmarkt.

Auch gibt es in Europa verschiedenen Gesetzesinitiativen, die fordern das nachhaltige Anlagekriterien insbesondere von institutionellen Anlegern, wie Pensionskassen und Versicherungen, bei der Kapitalanlage stärker berücksichtigt werden sollen, was in der Folge zu einem eintsprechenden Wachstumsschub bei den Anbietern von entsprechenden Anlageprodukten und Dienstleistungen führen sollte.

Somit sollte die nachhaltige Kapitalanlage, wenn die Bemühungen der Anbieter, Dienstleister und Gesetzgeber erfolgreich sind, auch in der Zukunft ein echtes Wachstumssegment innerhalb der Finanzindustrie bleiben.

 

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

Dieser Artikel ist zuerst im österreichischem Geld Magazin – Ausgabe Juli 2014, Seite 53 veröffentlicht worden.

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