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March 6, 2016

Die europäische ETF-Industrie – Eine Branche der Rekorde

by Detlef Glow.

Mit einem Zuwachs des verwalteten Vermögens um 80,4 Milliarden Euro auf 449,3 Milliarden Euro konnte die europäische ETF-Industrie auch im Jahr 2015 sowohl beim Neuabsatz (+71,2 Milliarden Euro), wie auch im Bezug auf das von ihr verwaltete Vermögen wieder einen neuen Rekord verzeichnen und setzt damit den Erfolgskurs der letzte Jahre fort. Ohne Zweifel wäre dieses Ergebnis sicherlich noch besser ausgefallen, wenn die Kursrückgänge im Dezember nicht den Absatz und die verwalteten Vermögen belastet hätten.

Diese Entwicklung zeigt auch, das das verwaltete Vermögen in der ETF-Industrie mittlerweile so groß geworden ist, das die Entwicklung der Märkte einen erheblichen Einfluß auf den Erfolg der Branche hat, da die Entwicklung der verwalteten Vermögen immer stärker von den Entwicklungen der Märkte abhängt. Dies könnte sich zukünftig nur ändern, wenn sich die von der europäischen ETF-Industrie verwalteten Vermögen gleichmäßiger auf die unterschiedlichen Anlageklassen verteilen würden. Zum Ende des Jahres 2015 verwalteten Aktienfonds rund 71% der in ETFs investierten Vermögen, während „nur“ 24% auf Rentenfonds entfielen. Ob und in welchem Umfang sich ETFs auf festverzinsliche Wertpapiere zukünftig durchsetzen werden, wird davon abhängen, wie stark die Anleger gewillt sein werden auch in diesem Bereich auf ETFs, statt auf aktiv gemanagte Produkte oder einzelne Anleihen, zu setzen.

Hohe Konzentration bei den Mittelzuflüssen

Trotz der Vielfalt der Anbieter und Produkte sind die Mittelzuflüsse in der europäischen ETF-Industrie stark konzentriert. Die zehn Produkte mit den höchsten Mittelzuflüssen im Jahr 2015 verzeichneten zusammen Mittelzuflüsse von 21,2 Milliarden Euro  (29,8% des Gesamtmittelaufkommens), während die drei Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen zusammen sogar auf auf 49,1 Milliarden Euro (68,9% des Gesamtmittelaufkommens) kommen.

Dabei ist es nicht verwunderlich, das die drei Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen, gleichzeitig auch die drei größten Anbieter im Bezug auf das von ihnen verwaltete Vermögen sind, denn ETF Investoren legen großen Wert auf die Liquidtät der von ihnen gehandelten Produkte und je größer ein ETF ist, desto höher sollte auch die Liquidität des Produktes sein, da viele Marktteilnehmer mit diesem Produkt handeln. Aus diesem Grund wird sich der Trend in Richtung der großen Anbieter und Produkte sehr wahrscheinlich weiter fortsetzen.

Auch wenn die europäische ETF-Industrie im Bezug auf die verwaltenten Vermögen und die Mittelbewegungen stark konzentriert ist, bedeutet dies nicht, das kleine und/oder neue Unternehmen keinen Erfolg haben können. Oftmals sind gerade die kleineren Anbieter Spezialisten auf einem Gebiet, wie zum Beispiel dem Thema Smart-Beta und bieten in diesem Bereich Produkte an, die nicht ohne weiteres von ihren Mitbewerbern kopiert werden können und ihnen so einen Wettbewerbsvorteil sichern.

Produktinnovationen und Preisgestaltung als zukünftige Wachstumstreiber

Um ihr überdurchschnittliches Wachstum weiter fortsetzen zu können, wird es für die  europäische ETF-Industrie auch zukünftig darauf ankommen, dass ihre Produkte für alle Arten von Anlegern bequem und liquide handelbar sind und sie ihr Produktspektrum auch weiterhin um sinnvolle und innovative Produkte erweitert, die den Anlegern einen echten Mehrwert bieten.

Auch der Preis der einzelnen Produkte, sowohl im Bezug auf die Verwaltungsgebühr, wie aber auch auf die Handelskosten (Bid-/Offer-Spread) wird meiner Ansicht nach einen nicht unerheblichen Einfluß auf das zukünftige Wachstum der ETF-Industrie haben, denn wenn Investoren andere Produktkategorien wie zum Beispiel Futures oder andere Derivate durch ETFs ersetzen, sollte sich das Wachstum der europäischen ETF-Industrie noch einmal deutlich beschleunigen.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

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