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March 21, 2016

Leveraged- und Short-ETFs für Privatanleger?

by Detlef Glow.

Ein Thema das in der Vergangenheit häufig diskutiert wurde, ist die Frage ob es mittlerweile in Europa zuviele börsennotierte Indexfonds (ETFs) gibt. Neben der Kritik an der Anzahl der Instrumente wird dabei häufig auch erwähnt, dass einige Produkte nicht für Privatanleger geeignet zu sein scheinen. Diese Kritik kann ich aber nur bedingt nachvollziehen, denn auch wenn ETFs für Privatanleger ein bequemes Instrument sind, um schnell und unkompliziert in einen Markt zu investieren, heißt dies im Gegenzug nicht, dass alle angebotenen Produkte auch für Privatanleger konzipiert sein müssen.

Ein gutes Beispiel hierfür sind die sogenannten „Short-ETFs“. Mit diesen Produkten kann ein Investor auf fallende Märkte setzen und so von einem Kursverlust in dem entsprechenden Markt profitieren, dies teilweise sogar mit einem Hebel. Dies bedeutet, dass der Anleger, wenn er zum Beispiel einen gehebelten „Short-ETF“ auf den DAX einsetzt, er doppelt von einer negativen Marktentwicklung partizipiert. In Zahlen: Fällt der DAX an einem Handelstag um 1%, steigt der Preis des entsprechenden ETFs um 2%. Dies gilt natürlich auch umgekehrt, steigt der DAX, fällt der Preis des „Short-ETF“ um den doppelten Prozentsatz. Bei den sogenannten „Leveraged-ETFs“, die mit einem Hebel auf die positive Marktentwicklung setzen, ist dieser Zusammenhang entsprechend umgekehrt.

Zu dem sind diese Instrumente, auch bei einem längerfristigen negativen Trend, nicht für den Dauereinsatz geeignet, da ihre Entwicklung pfadbasiert ist, wodurch schon einige positive Tage innerhalb des langfristigen Trends zu einem Gesamtverlust führen können. Dies liegt daran, dass der Preis des ETFs in der Regel jeden Tag wieder auf 100% rebasiert wird. Da das tägliche rebasieren aber nicht bei allen „Short-ETFs“ der Fall ist, steigt hier die Komplexität der Produkte noch einmal an. Dementsprechend müssen Investoren die Ausstattung der von Ihnen genutzten Produkte genau kennen und verstehen, um hier nicht in eine vermeidbare Falle zu tappen.

Um Verluste durch entsprechende Gegenbewegungen des Marktes zu vermeiden, müssen die Produkte entsprechend schnell wieder verkauft werden, was zu einer Vielzahl von Transaktionen führen kann, für die dann entsprechend Transaktionskosten anfallen, die wiederum die Wertentwicklung des Portfolios belasten. Somit sind diese ETFs, von ihren Produktmerkmalen her, eher für professionelle Investoren geeignet.

Um der Vielfalt der angebotenen Produkte Herr zu werden, sollten Privatanleger sich darauf beschränken nur möglichst einfache Produkte zu kaufen, die sie im Detail verstehen, denn jede Anlage in exotische Instrumente kann immer auch zu unerwünschten Kursverlusten führen, auch wenn die Wertentwicklung des entsprechenden Produktes in der Vergangenheit noch so verlockend aussieht.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

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