Die europäische ETF-Industrie konnte im August 2016 Mittelzuflüsse in Höhe von 4,71 Milliarden Euro vermelden. Durch diese Zuflüsse und die gleichzeitig positive Marktentwicklung ist das insgesamt in ETFs verwaltete Vermögen auf einen neuen Höchststand (480,47 Milliarden Euro) gestiegen.
Grafik 1:Marktanteile nach Anlageklassen gemessen an den verwalteten Vermögen (31.August 2016)
Quelle: Lipper
Mittelbewegungen auf Ebene der Anlageklassen
Wie schon im Vormonat, konnten ETFs die sich auf Anleiheindizes beziehen auch im August wieder die höchsten Mittelzuflüsse (+2,86 Milliarden Euro) verzeichnen. Anders als im Juli verzeichneten Aktien-ETFs (+1,91 Milliarden Euro), im August wieder Mittelzuflüsse, wie ETFs aus der Kategorie „Andere“ (+0,28 Milliarden Euro). Auf der anderen Seite verzeichneten Geldmarktprodukte (-0,17 Milliarden Euro), gefolgt von Rohstoff-ETFs (-0,10 Milliarden Euro) und Alternative UCITS ETFs (-0,10 Milliarden Euro) sowie gemischte ETFs (-0,01 Milliarden Euro) Mittelabflüsse.
Durch die Mittelzuflüsse im August haben sich die Gesamtmittelzuflüsse in ETFs, im Jahr 2016, auf 25,92 Milliarden Euro erhöht.
Graph 2: Nettomittelbewegungen im August 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Mittelbewegungen auf Ebene der Anlagekategorien
Betrachtet man die Mittelbewegungen in der europäischen ETF-Branche auf Basis der Anlagekategorien, ist es nicht verwunderlich, dass acht der meistgekauften Anlagekategorien aus dem Segement der Rentenfonds stammen.
Auch zeigt ein Blick auf die Liste der meistgekauften Anlagekategorien in Europa, dass die Mittelzuflüsse in der europäischen ETF-Industrie auch im August stark konzentriert sind. So konnten die drei Anlagekategorien mit den höchsten Mittelzuflüssen, Equity Emerging Markets Global (+1,29 Milliarden Euro), Equity US (+0,78 Milliarden Euro) und Bond USD Corporates (+0,47 Milliarden Euro) an Mittelzuflüssen auf sich vereinen. In Summe (2,54 Milliarden Euro) entspricht dies fast den kompletten Zuflüssen (2,86 Milliarden Euro) dieser Anlageklasse.
Die hohe Konzentration der Mittelzuflüsse im ETF-Segment ist dabei nicht überraschend, da diese Produkte mit dem Ziel entwickelt wurden, Investoren die Möglichkeit zu geben ihre Marktmeinung schnell umzusetzen, um so von den Trends an den Wertpapiermärkten profitieren zu können. Dies bedeutet, dass die Trends an den Wertpapiermärkten in der Konsequenz zu einer entsprechenden Konzentration bei den Mittelbewegungen in den einzelnen Anlagekategorien führen.
Grafik 3: Die 10 Anlagekategorien mit den höchsten Mittelzuflüssen im August 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Auf der anderen Seite, mussten im August ETFs aus der Anlagekategorie Equity Germany (-0,92 Milliarden Euro), gefolgt von Equity Eurozone (-0,41 Milliarden Euro) und Bond USD High Yield (-0,19 Milliarden Euro) die höchsten Mittelabflüsse hinnehmen.
Die Mittelabflüsse der zehn Anlagekategorien mit den höchsten Abflüssen im August summierten sich auf 2,30 Milliarden Euro.
Grafik 4: Die 10 Anlagekategorien mit den höchsten Mittelabflüssen im August 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Mittelbewegungen auf Anbieterebene
Auch auf der Anbieterebene zeigt sich, dass die Mittelbewegungen in der europäischen ETF-Industrie stark konzentriert sind. Dies spiegelt sich zum Einen darin wider, das sich sieben der zehn größten Anbieter von börsengehandelten Indexfonds auch unter den zehn Anbietern mit den höchsten Mittelzuflüssen befinden. Zum Anderen zeigt sich dies auch in der Höhe der Mittelzuflüsse bei diesen Anbietern. iShares war mit Mittelzuflüssen in Höhe von 2,13 Milliarden Euro auch im August 2016 der Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen, gefolgt von UBS ETF (+1,25 Milliarden Euro) und Amundi ETF (+0,51 Milliarden Euro).
Grafik 5: Die 10 ETF-Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen im August 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Da die zehn Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen zusammen 124,5% der Gesamtmittelzuflüsse in der europäischen ETF-Industrie ausmachen, ist klar, dass einige der 49 Anbieter (12) im August Mittelabflüsse (insgesamt 1,25 Milliarden Euro) hinnehmen mussten.
Mittelbewegungen auf Fondsebene
Insgesamt verzeichneten 647 der 2.081 in diesem Report analysierten Instrumente (Haupt- und Nebenanteilsklassen) Mittelzuflüsse in Höhe von insgesamt 13,38 Milliarden Euro. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass 1.434 Instrumente keine Mittelbewegungen oder Mittelabflüsse aufwiesen.
Eine detaillierte Analyse zeigt das nur 25 ETFs im August Mittelzuflüsse von mehr als 100 Millionen Euro aufwiesen. Insgesamt konnten diese ETFs Mittelzuflüsse in Höhe von 5,76 Milliarden Euro auf sich vereinen.
Der ETF mit den höchsten Mittelzuflüssen im August, der UBS ETF – MSCI EMU UCITS ETF (EUR) A-acc hatte Mittelzuflüsse in Höhe von 0,62 Milliarden Euro oder 13.23% der Gesamtmittelzuflüsse und lag damit leicht vor den nachfolgenden Produkten, UBS ETFs plc – MSCI Em Mkts SF UCITS ETF USD A ac (+0,46 Milliarden Euro) und iShares JP Morgan $ Emerging Markets Bond UCITS ETF (+0,38 Milliarden Euro).
Grafik 6: Die 10 ETFs mit den höchsten Mittelzuflüssen im August 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Die Mittelbewegungen auf Fondsebene veranschaulichen die Konzentration der europäischen ETF-Industrie noch deutlicher als die Betrachtungen auf der Ebene der Anlagekategorien oder der Anbieterebene. Sieben der zehn Fonds mit den höchsten Mittelzuflüssen im August wurden von iShares angeboten und erreichten zusammen Mittelzuflüsse in Höhe von 1,62 Milliarden Euro.
