Die europäische ETF-Industrie konnte im September 2016 Mittelzuflüsse in Höhe von 2,12 Milliarden Euro vermelden. Durch die negative Marktentwicklung ist das insgesamt in ETFs verwaltete Vermögen, trotz der Mittelzuflüsse, auf 480,10 Milliarden Euro gefallen.
Grafik 1:Marktanteile nach Anlageklassen gemessen an den verwalteten Vermögen (30.September 2016)
Quelle: Lipper
Mittelbewegungen auf Ebene der Anlageklassen
Wie schon im Vormonat, konnten ETFs die sich auf Anleiheindizes beziehen auch im September wieder die höchsten Mittelzuflüsse (+1,31 Milliarden Euro), gefolgt von Aktien-ETFs (+0,97 Milliarden Euro), Rohstoff-ETFs (+0,09 Milliarden Euro) und ETFs aus der Kategorie „Andere“ (+0,08 Milliarden Euro) verzeichnen. Auf der anderen Seite der Tabelle vermeldeten Geldmarktprodukte (-0,30 Milliarden Euro) gefolgt von Alternative UCITS ETFs (-0,02 Milliarden Euro) sowie gemischte ETFs (-0,01 Milliarden Euro) Mittelabflüsse.
Durch die Mittelzuflüsse im September haben sich die Gesamtmittelzuflüsse in ETFs, im laufenden Jahr 2016, auf 28,11 Milliarden Euro erhöht.
Graph 2: Nettomittelbewegungen im September 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Mittelbewegungen auf Ebene der Anlagekategorien
Betrachtet man die Mittelbewegungen in der europäischen ETF-Branche auf Basis der Anlagekategorien, ist es nicht verwunderlich, dass Aktien- und Rentenfonds neun der zehn meistgekauften Anlagekategorien stellen.
Auch zeigt ein Blick auf die Liste der meistgekauften Anlagekategorien in Europa, dass die Mittelzuflüsse in der europäischen ETF-Industrie auch im September stark konzentriert sind. So konnten die drei Anlagekategorien mit den höchsten Mittelzuflüssen, Bond Emerging Markets in Local Currencies (+0,81 Milliarden Euro), Equity Emerging Markets Global (+0,54 Milliarden Euro) und Equity Global (+0,46 Milliarden Euro) insgesamt Mittelzuflüsse von 1,82 Mrd. Euro auf sich vereinen, dies entspricht 85,55% der gesamten Zuflüsse (2,12 Milliarden Euro) des Monats.
Die hohe Konzentration der Mittelzuflüsse im ETF-Segment ist dabei nicht überraschend, da diese Produkte mit dem Ziel entwickelt wurden, Investoren die Möglichkeit zu geben ihre Marktmeinung schnell umzusetzen, um so von den Trends an den Wertpapiermärkten profitieren zu können. Dies bedeutet, dass die Trends an den Wertpapiermärkten in der Konsequenz zu einer entsprechenden Konzentration bei den Mittelbewegungen in den einzelnen Anlagekategorien führen.
Grafik 3: Die 10 Anlagekategorien mit den höchsten Mittelzuflüssen im September 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Auf der anderen Seite, mussten ETFs aus der Anlagekategorie Bond USD Short Term (-0,32 Milliarden Euro), gefolgt von Equity Japan (-0,30 Milliarden Euro) und Bond EMU Government (-0,28 Milliarden Euro) im September die höchsten Mittelabflüsse hinnehmen.
Die Mittelabflüsse der zehn Anlagekategorien mit den höchsten Abflüssen im September summierten sich auf 2,00 Milliarden Euro.
Grafik 4: Die 10 Anlagekategorien mit den höchsten Mittelabflüssen im September 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Mittelbewegungen auf Anbieterebene
Auch auf der Anbieterebene zeigt sich, dass die Mittelbewegungen in der europäischen ETF-Industrie stark konzentriert sind. Dies spiegelt sich zum Einen darin wider, das sich sieben der zehn größten Anbieter von börsengehandelten Indexfonds auch unter den zehn Anbietern mit den höchsten Mittelzuflüssen befinden. Zum Anderen zeigt sich dies auch in der Höhe der Mittelzuflüsse bei diesen Anbietern. iShares war mit Mittelzuflüssen in Höhe von 1,05 Milliarden Euro auch im September 2016 der Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen, gefolgt von Vanguard (+0,85 Milliarden Euro) und UBS ETF (+0,39 Milliarden Euro).
Grafik 5: Die 10 ETF-Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen im September 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Da die zehn Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen zusammen 155,1% der Gesamtmittelzuflüsse in der europäischen ETF-Industrie ausmachen, ist klar, dass einige der 48 Anbieter (16) im September Mittelabflüsse (insgesamt 1,28 Milliarden Euro) hinnehmen mussten.
Mittelbewegungen auf Fondsebene
Insgesamt verzeichneten 596 der 2.081 in diesem Report analysierten Instrumente (Haupt- und Nebenanteilsklassen) Mittelzuflüsse in Höhe von insgesamt 11,47 Milliarden Euro. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass 1.485 Instrumente keine Mittelbewegungen oder Mittelabflüsse aufwiesen.
Eine detaillierte Analyse zeigt das nur 28 ETFs im September Mittelzuflüsse von mehr als 100 Millionen Euro aufwiesen. Insgesamt konnten diese ETFs Mittelzuflüsse in Höhe von 5,41 Milliarden Euro auf sich vereinen.
Der ETF mit den höchsten Mittelzuflüssen im September, der Vanguard S&P 500 UCITS ETF USD hatte Mittelzuflüsse in Höhe von 0,73 Milliarden Euro oder 34.21% der Gesamtmittelzuflüsse und lag damit vor den nachfolgenden Produkten, iShares Emerging Markets Local Government Bond UCITS ETF (+0,66 Milliarden Euro) und iShares Core S&P 500 UCITS ETF (+0,37 Milliarden Euro).
Grafik 6: Die 10 ETFs mit den höchsten Mittelzuflüssen im September 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Die Mittelbewegungen auf Fondsebene veranschaulichen die Konzentration der europäischen ETF-Industrie noch deutlicher als die Betrachtungen auf der Ebene der Anlagekategorien oder der Anbieterebene (siehe dazu auch die Studie: Dominieren wenige ETFs die europäische Fondsbranche?). Sieben der zehn Fonds mit den höchsten Mittelzuflüssen im September wurden von iShares angeboten und erreichten zusammen Mittelzuflüsse in Höhe von 1,95 Milliarden Euro.
