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Die anhaltende Niedrigzinsphase hat zur Folge, das viele Anleger im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere auf die Suche nach Alternativen zu Staatsanleihen aus den Industrienationen begeben haben, um aus ihrer Sicht ansprechenden Rendite erwirtschaften zu können. Doch spätestens seit die amerikanische Notenbank im Mai 2013 mit der schrittweisen Rückführung ihrer expansiven Notenbankpolitik begonnen hat, sind viele Anleger darüber besorgt, wie sich ein Ansteigen der Zinsen auf ihr Portfolio auswirken wird. Denn selbst hochverzinsliche Anlageprodukte können bei einem Zinsanstieg keinen vollständigen Schutz garantieren. Dementsprechend sind die Investoren auf der Suche nach Produkten, die Ihnen neben der angestrebten Rendite gleichzeitig auch Schutz bei einem Zinsanstieg bieten.
Um den Anforderungen der Anleger gerecht zu werden, hat die Fondsindustrie reagiert und bietet den Investoren neben herkömmlichen Rentenfonds auch Produkte an, die flexibel in die veschiedensten Segmente investieren und sich zum Teil sogar gegen steigende Zinsen absichern können.
Die Vielfalt der angebotenen Produkte und der unterschiedlichen Managementansätze spiegelt sich insbesondere in den unterschiedlichen Ergebnissen der einzelnen Fonds wider. Denn neben der eignen Marktmeinung des Managers auch die im durch die vertraglichen Vorgaben gegebenen Möglichkeiten und eingesetzten Instrumente einen erheblichen Einfluss auf die Wertentwicklung des Fonds. Entsprechend sollte der Fondsmanager über eine entsprechende Erfahrung im Management von Rentenportfolios haben, welche sich in einer guten Wertentwicklung in der Vergangenheit widerspiegeln sollten. Zwar ist die die Wertentwicklung aus der Vergangenheit keine Garantie für die zukünftigen Ergebnisse eines Fonds, dennoch kann sie als Indikator für die Leistungsfähigkeit des Managers beziehungsweise des Managementteams eines Fonds in verschiedenen Marktphasen herangezogen werden.
Wertentwicklung als Auswahlkriterium?
Auch wenn die Vergangenheit eines Fonds sehr erfolgreich war, gilt es für Anleger skeptisch zu bleiben, denn je höher der Ertrag eines Fonds ist, desto größer sind in der Regel auch die Risiken die vom Portfoliomanager eingegangen worden sind. Gerade bei Rentenfonds spielt die Art der genutzten Instrumente, wie zum Beispiel die Art der Schuldner – Staaten oder Unternehmen – deren Herkunft – Industrienation oder Schwellenland – und deren Kreditwürdigkeit, die sogenannte Bonität, sowie die Laufzeit der einzelnen Anleihen eine entscheidende Rolle. Denn all diese Faktoren können das im Portfolio enthaltene Risiko in die eine oder andere Richtung beeinflussen. Hinzu kommt noch das die unterschiedlichen Währungen, die in einem globalen Portfolio enthalten sein können, einen erheblichen Einfluss auf das Risiko und die Ergebnisse eines Fonds haben.
Zudem dürfen einige Produkte sogar eine negative Duration in ihrem Portfolio aufbauen, um so auch von steigenden Zinsen profitieren zu können. Diese Fonds verfolgen einen sogenannten Total-Return-Ansatz, bei dem Manager versucht alle sich bietenden Instrumente zu nutzen, um eine positive Wertentwicklung zu erzielen. Da der Einsatz von Derivaten aber immer die Komplexität des Portfolios erhöht und oftmals auch eine zusätzliche Risikoquelle darstellt, sollten die Investoren bei der Fondsauwahl auch immer auf die Anzahl und Art der im Fonds genutzten derivativen Instrumente achten.
Fazit
Entsprechend müssen Anleger, die in einen Rentenfonds investieren wollen, der Ihnen Schutz vor einem möglichen Zinsanstieg bieten kann, sich neben den Anlagerichtlinien auch das Portfolio des Fonds anschauen, um beurteilen zu können, ob der Fonds zu ihrer Risikoneigung passt. Aufgrund der Komplexität vieler Produkte in diesem Bereich, sollten Anleger bei der Auswahl dieser Produkte neben einer quantitativen und qualitativen Fondsanalyse bei Bedarf auch die Meinung eines qualifizierten Anlageberaters einholen, um den für sie geeigneten Fonds zu finden. Denn eines ist gerade im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere klar, wer einen Fonds nur aufgrund seiner Wertentwicklung in der Vergangenheit kauft, kann im Ernstfall eine böse Überraschung erleben, denn auch am Rentenmarkt gibt es keine höhere Rendite ohne ein entsprechend höheres Risiko.
Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.