Die europäische ETF-Industrie konnte im Oktober 2016 Mittelzuflüsse in Höhe von 3,00 Milliarden Euro vermelden. Aufgrund der leicht positiven Entwicklung der Wertpapiermärkte ist das insgesamt in ETFs verwaltete Vermögen,um 4,17 Miiliarden Euro, auf 483,79 Milliarden Euro gestiegen.
Grafik 1:Marktanteile nach Anlageklassen gemessen an den verwalteten Vermögen (31.Oktober 2016)
Quelle: Lipper
Mittelbewegungen auf Ebene der Anlageklassen
Im Gegensatz zu der Gesamtentwicklung in der europäischen Fondsindustrie, konnten ETFs die sich auf Aktienindizes beziehen im Oktober die höchsten Mittelzuflüsse (+2,40 Milliarden Euro), gefolgt von Anleihe-ETFs (+0,68 Milliarden Euro), und ETFs aus der Kategorie „Andere“ (+0,338 Milliarden Euro) verzeichnen. Auf der anderen Seite der Tabelle vermeldeten gemischte ETFs (-0,0080 Milliarden Euro) gefolgt von Alternative UCITS ETFs (-0,01 Milliarden Euro) sowie Rohstoff-ETFs (-0,11 Milliarden Euro) und Geldmarkt-ETFs (-0,29 Milliarden Euro) Mittelabflüsse.
Durch die Mittelzuflüsse im Oktober haben sich die Gesamtmittelzuflüsse in ETFs, im laufenden Jahr 2016, auf 31,16 Milliarden Euro erhöht.
Graph 2: Nettomittelbewegungen im Oktober 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Mittelbewegungen auf Ebene der Anlagekategorien
Betrachtet man die Mittelbewegungen in der europäischen ETF-Branche auf Basis der Anlagekategorien, ist es nicht verwunderlich, dass Aktien- und Rentenfonds neun der zehn meistgekauften Anlagekategorien stellen.
Auch zeigt ein Blick auf die Liste der meistgekauften Anlagekategorien in Europa, dass die Mittelzuflüsse in der europäischen ETF-Industrie auch im Oktober wieder stark konzentriert sind. So konnten die drei Anlagekategorien mit den höchsten Mittelzuflüssen, Bond EUR Corporates (+0,75 Milliarden Euro), Equity Emerging Markets Global (+0,68 Milliarden Euro) und Equity Sektor Financials (+0,63 Milliarden Euro) insgesamt Mittelzuflüsse von 2,06 Mrd. Euro auf sich vereinen, dies entspricht 68,94% der gesamten Zuflüsse (3,00 Milliarden Euro) des Monats.
Die hohe Konzentration der Mittelzuflüsse im ETF-Segment ist dabei nicht überraschend, da diese Produkte mit dem Ziel entwickelt wurden, Investoren die Möglichkeit zu geben ihre Marktmeinung schnell umzusetzen, um so von den Trends an den Wertpapiermärkten profitieren zu können. Dies bedeutet, dass die Trends an den Wertpapiermärkten in der Konsequenz zu einer entsprechenden Konzentration bei den Mittelbewegungen in den einzelnen Anlagekategorien führen.
Grafik 3: Die 10 Anlagekategorien mit den höchsten Mittelzuflüssen im Oktoberber 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Auf der anderen Seite, mussten ETFs aus der Anlagekategorie EMU Government USD (-0,47 Milliarden Euro), gefolgt von Bond EMU Government Long Term (-0,24 Milliarden Euro) und Equity Eurozone (-0,24 Milliarden Euro) im Oktober die höchsten Mittelabflüsse hinnehmen.
Die Mittelabflüsse der zehn Anlagekategorien mit den höchsten Abflüssen im Oktober summierten sich auf 2,05 Milliarden Euro.
Grafik 4: Die 10 Anlagekategorien mit den höchsten Mittelabflüssen im Oktober 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Mittelbewegungen auf Anbieterebene
Auch auf der Anbieterebene zeigt sich, dass die Mittelbewegungen in der europäischen ETF-Industrie stark konzentriert sind. Dies spiegelt sich zum Einen darin wider, das sich sieben der zehn größten Anbieter von börsengehandelten Indexfonds auch unter den zehn Anbietern mit den höchsten Mittelzuflüssen befinden. Zum Anderen zeigt sich dies auch in der Höhe der Mittelzuflüsse bei diesen Anbietern. iShares war mit Mittelzuflüssen in Höhe von 2,47 Milliarden Euro auch im Oktober 2016 der Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen, gefolgt von Lyxor ETF (+0,88 Milliarden Euro) und Amundi ETF (+0,86 Milliarden Euro).
Grafik 5: Die 10 ETF-Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen im Oktober 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Da die zehn Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen zusammen 191,64% der Gesamtmittelzuflüsse in der europäischen ETF-Industrie ausmachen, ist klar, dass einige der 48 Anbieter (15) im Oktober Mittelabflüsse (insgesamt 2,87 Milliarden Euro) hinnehmen mussten.
Mittelbewegungen auf Fondsebene
Insgesamt verzeichneten 614 der 2.094 in diesem Report analysierten Instrumente (Haupt- und Nebenanteilsklassen) Mittelzuflüsse in Höhe von insgesamt 12,95 Milliarden Euro. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass 1.480 Instrumente keine Mittelbewegungen oder Mittelabflüsse aufwiesen.
Eine detaillierte Analyse zeigt das nur 29 ETFs im Oktober Mittelzuflüsse von mehr als 100 Millionen Euro aufwiesen. Insgesamt konnten diese ETFs Mittelzuflüsse in Höhe von 5,91 Milliarden Euro auf sich vereinen.
Der ETF mit den höchsten Mittelzuflüssen im Oktober, der UBS (Irl) ETF plc – MSCI USA UCITS ETF (USD) A-acc hatte Mittelzuflüsse in Höhe von 0,63 Milliarden Euro oder 21.33% der Gesamtmittelzuflüsse und lag damit vor den nachfolgenden Produkten, iShares Core S&P 500 UCITS ETF USD (Acc) (+0,48 Milliarden Euro) und Lyxor Euro Corporate Bond UCITS ETF C-EUR (+0,37 Milliarden Euro).
Grafik 6: Die 10 ETFs mit den höchsten Mittelzuflüssen im Oktober 2016 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Die Mittelbewegungen auf Fondsebene veranschaulichen die Konzentration der europäischen ETF-Industrie noch deutlicher als die Betrachtungen auf der Ebene der Anlagekategorien oder der Anbieterebene. Vier der zehn Fonds mit den höchsten Mittelzuflüssen im Oktober wurden von iShares angeboten und erreichten zusammen Mittelzuflüsse in Höhe von 1,41 Milliarden Euro. Damit war iShares auch im Oktober wieder der Anbieter mit den meisten Produkten in der Gruppe der 10 meistgekauften ETFs in Europa.
