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Die europäische ETF-Industrie konnte im Januar 2017 Mittelzuflüsse in Höhe von 10,67 Milliarden Euro vermelden. Durch eine insgesamt negative Marktentwicklung ist das insgesamt in ETFs verwaltete Vermögen aber nur um 9,11 Milliarden Euro auf 523,92 Milliarden Euro gestiegen.
Grafik 1:Marktanteile nach Anlageklassen gemessen an den verwalteten Vermögen (31.Januar 2017)
Quelle: Lipper
Mittelbewegungen auf Ebene der Anlageklassen
Im Januar konnten ETFs die sich auf Aktienindizes beziehen die höchsten Mittelzuflüsse (+7,13 Milliarden Euro), gefolgt von Renten-ETFs (+2,40 Milliarden Euro), Rohstoff-ETFs (+0,62 Milliarden Euro), Geldmarkt-ETFs (+0,31 Milliarden Euro) und „Andere“-ETFs (+0,19 Milliarden Euro), sowie „Gemischte“-ETFs (+0,02 Milliarden Euro) und Alternative UCITS ETFs (+-0,004 Milliarden Euro) verzeichnen.
Graph 2: Nettomittelbewegungen im Januar 2017 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Mittelbewegungen auf Ebene der Anlagekategorien
Betrachtet man die Mittelbewegungen in der europäischen ETF-Branche auf Basis der Anlagekategorien, ist es nicht verwunderlich, dass die Top 10 der meistgekauften Anlagekategorien im Januar aus dem Bereich der Aktienfonds kamen.
Ebenso zeigt ein Blick auf die Liste der meistgekauften Anlagekategorien in Europa, dass die Mittelzuflüsse in der europäischen ETF-Industrie auch im Januar wieder stark konzentriert waren. So konnten die drei Anlagekategorien mit den höchsten Mittelzuflüssen, Equity US (+2,62 Milliarden Euro), Equity Global (+1,97 Milliarden Euro) und Equity Europe (+1,15 Milliarden Euro) insgesamt Mittelzuflüsse von 5,74 Mrd. Euro auf sich vereinen, dies entspricht 53,81% der gesamten Zuflüsse (10,67 Milliarden Euro) des Monats.
Die hohe Konzentration der Mittelzuflüsse im ETF-Segment ist dabei nicht überraschend, da diese Produkte mit dem Ziel entwickelt wurden, Investoren die Möglichkeit zu geben ihre Marktmeinung schnell umzusetzen, um so von den Trends an den Wertpapiermärkten profitieren zu können. Dies bedeutet, dass die Trends an den Wertpapiermärkten in der Konsequenz zu einer entsprechenden Konzentration bei den Mittelbewegungen in den einzelnen Anlagekategorien führen.
Grafik 3: Die 10 Anlagekategorien mit den höchsten Mittelzuflüssen im Januar 2017 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Auf der anderen Seite mussten ETFs aus der Anlagekategorie Bond Emerging Markets Global in lokalen Währungen(-1,05 Milliarden Euro), gefolgt von Equity Emerging Markets Global (-0,88 Milliarden Euro) und Bond Emerging Markets in Hartwährungen (-0,56 Milliarden Euro) im Januar die höchsten Mittelabflüsse hinnehmen.
Die Mittelabflüsse der zehn Anlagekategorien mit den höchsten Abflüssen im Januar summierten sich auf 4,70 Milliarden Euro.
Grafik 4: Die 10 Anlagekategorien mit den höchsten Mittelabflüssen im Januar 2017 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Mittelbewegungen auf Anbieterebene
Auch auf der Anbieterebene zeigt sich, dass die Mittelbewegungen in der europäischen ETF-Industrie stark konzentriert waren. Dies spiegelt sich zum Einen darin wider, das sich neun der zehn größten Anbieter von börsengehandelten Indexfonds auch unter den zehn Anbietern mit den höchsten Mittelzuflüssen befinden. Zum Anderen zeigt sich dies auch in der Höhe der Mittelzuflüsse bei diesen Anbietern. iShares war mit Mittelzuflüssen in Höhe von 2,47 Milliarden Euro im Januar 2017 der Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen, gefolgt von UBS ETF (+0,88 Milliarden Euro) und SPDR (State Street) (+0,86 Milliarden Euro).
Grafik 5: Die 10 ETF-Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen im Januar 2017 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Da die zehn Anbieter mit den höchsten Mittelzuflüssen zusammen 95,82% der Gesamtmittelzuflüsse in der europäischen ETF-Industrie ausmachen, ist klar, dass einige der 47 Anbieter (10) im Januar Mittelabflüsse (insgesamt 0,23 Milliarden Euro) hinnehmen mussten.
Mittelbewegungen auf Fondsebene
Insgesamt verzeichneten 785 der 2.122 in diesem Report analysierten Instrumente (Haupt- und Nebenanteilsklassen) Mittelzuflüsse in Höhe von insgesamt 18,87 Milliarden Euro. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass 1.337 Instrumente keine Mittelbewegungen oder Mittelabflüsse aufwiesen.
Eine detaillierte Analyse zeigt das nur 44 ETFs im Januar Mittelzuflüsse von mehr als 100 Millionen Euro aufwiesen. Insgesamt konnten diese ETFs Mittelzuflüsse in Höhe von 9,29 Milliarden Euro auf sich vereinen.
Der ETF mit den höchsten Mittelzuflüssen im Januar, der Source Bloomberg Commodity UCITS ETF A USD hatte Mittelzuflüsse in Höhe von 0,81 Milliarden Euro oder 7.58% der Gesamtmittelzuflüsse und lag damit vor den nachfolgenden Produkten, Vanguard S&P 500 UCITS ETF USD (+0,61 Milliarden Euro) und iShares $ Corp Bond UCITS ETF USD (Dist) (+0,47 Milliarden Euro).
Grafik 6: Die 10 ETFs mit den höchsten Mittelzuflüssen im Januar 2017 (in Millionen Euro)
Quelle: Lipper
Die Mittelbewegungen auf Fondsebene veranschaulichen die Konzentration der europäischen ETF-Industrie noch deutlicher als die Betrachtungen auf der Ebene der Anlagekategorien oder der Anbieterebene. So wurden fünf der zehn Fonds mit den höchsten Mittelzuflüssen im Januar von iShares angeboten und erreichten zusammen Mittelzuflüsse in Höhe von 2,00 Milliarden Euro.